WohlTöter

WohlTöter
Hansjörg Anderegg, 2011-13

Das Buch ist äusserst packend geschrieben; die Story (Organhandel und kriminelle Organbeschaffung) ist aktuell, extrem und erschreckend. Die Hauptakteure haben starke Konturen und lassen einen nicht mehr los. Der Handlung unterliegt eine konsequent ansteigende Spannung, die zu einem fantastischen Klimax führt.

Meines Erachtens ist der Schluss der WohlTöter etwas vom Besten aus Hansjörg Andereggs Feder: die Szenen auf den Stelzenbauten im Übergang von Themsemündung und Ärmelkanal (Nazi-Verteidigungsanlagen aus dem Zweiten Weltkrieg), in denen die WohlTöter entlarvt und entmachtet und die Guten natürlich gerettet werden, sind aufwühlend und schlüssig.Ich habe dabei nur bedauert, dass der Autor die Art und Weise, wie die WohlTäter enden, offenlässt. Die Vorstellung, dass die Bösewichte entkommen sein könnten, hat meinen Gerechtigkeitssinn irritiert. Umgekehrt ist es ja auch ein Kompliment an die selbständige Denkfähigkeit der Leser, wenn er es deren Vorstellung überlässt, wie die Bösewichte geendet haben könnten.