Ein Atheist oder der Atheismus behauptet, es gebe keinen Gott.
Es ist jedoch grundsätzlich problematisch, die Nicht-Existenz von irgendetwas zu beweisen.
Bei ,Gott’ ist es noch komplizierter, denn ein Gott, dessen Existenz man beweisen könnte, ist eine absurde Vorstellung. Gott kann und muss man nicht beweisen; an Gott glaubt man – oder auch nicht.
Für mich ist die Frage, respektive die Antwort auf die Frage, ob es Gott gibt oder nicht, irrelevant. Denn es ist erstens eine Frage, die man nur mit dem Würfel, mit dem Glauben an irgendeine Autorität, die den Anspruch erhebt, die Antwort ,ex cathedra’ zu kennen, oder gar nicht beantworten kann. Zweitens wäre es äusserst gewagt, sein Leben auf ein nicht beweisbares Wesen auszurichten; und wenn schon die Antwort auf die Frage keinen Einfluss darauf hat, wie man sein Leben einrichten und leben will, muss man sie sich auch gar nicht stellen. Drittens läuft die Frage, ob es Gott gibt oder nicht, auf die Frage hinaus, welcher Autorität, die behauptet, die Antwort zu kennen, man glauben soll; da wäre man am besten beraten, die Antwort a priori festzulegen: diese Autorität bin ich, ganz allein.
Diese Haltung reduziert Komplexität und vereinfacht das Leben – was ja an sich schon hilfreich und willkommen ist.