Eine Allmend ist ein Gut, das allen, also niemandem, gehört und von allen ausgebeutet wird. Im englischen Sprachgebrauch redet man dann von der ,tragedy of the commons’.
Weil die Allmend, das öffentliche Gut, allen gehört, wird es von niemandem gepflegt und behütet. Jede und jeder holt sich, was und so viel er kann, damit er dann, wenn nichts mehr da ist, das ,Seinige’ auf die Seite geschafft hat.
Die Allmende, die in früheren Gesellschaften der Allgemeinheit zur Verfügung standen, waren typischerweise Wälder, Alpweiden, grosse gemeinschaftsbildende Grundstücke in Dörfern und Städten. Der Nutzerkreis war überschaubar, die Nutzung unterstand einer starken Gruppenkontrolle und war durch die Gemeinschaft strikt reguliert. Dies gilt beispielsweise auch für den Schutz der pazifischen Lachse an der Küste und den Flüssen Nordwestamerikas. In den Küstengewässern und Flüssen sind die kommerzielle Fischerei und die Sportfischerei durch die Anrainernationen USA und Kanada so reguliert, dass der Fischfang erst dann freigegeben – und mengenmässig begrenzt – wird, wenn so viele Lachse zum Laichen in ,ihre’ Flüsse eingestiegen sind, dass die nächste Generation gesichert ist. Im Gegensatz dazu sind die atlantischen Lachse ausgefischt und praktisch nur noch aus Zuchten erhältlich.
Grosse Allmenden, die eben niemand gehören, der für sie allein oder gemeinschaftlich abschliessend verantwortlich ist, funktioniert der Schutz leider nicht. Typische Beispiele für die ,tragedy of the commons’ sind die Überfischung der Ozeane, die Vermüllung der Ozeane, beziehungsweise der ganzen Umwelt (inklusive Weltraum), das Klima, die Übernutzung des öffentlichen Raums durch Rund-um-den-Tag-Beleuchtung, durch aufdringliche und hässliche Reklame, oder durch Lärm und permanente Beschallung.