Gemäss Klappentext «erklärt uns der bekennende Internetjunkie und Smartphone-Addict en passant, welche realsatirischen Auswirkungen Apple, Google & Co. auf uns haben – und warum es gar nicht so dumm ist, ein Digital Dummy zu bleiben».
Dieses Versprechen wird beileibe nicht eingelöst. Tobias Mann schwafelt und kalauert – sprachlich gelegentlich durchaus amüsant und gekonnt – über die ganze Bandbreite des Internet-Spektrums (Online-Shopping, Googeln, Netzpolitik (aus deutscher Froschperspektive), Surfmanie, digitale Fotografie, real-time Nachrichten, Chatting, Email). Dabei geht es mehr darum, die Exzesse der Internet-Nutzung ad absurdum zu führen (bei ständigem Kokettieren mit des Autors eigenen Übertreibungen) als darum, aufzuzeigen, wie man mit dem Medium gescheit umgehen könnte.
Einzelne Kapitel mögen als Comedy- oder Kabarett-Nummer durchaus gelungen daherkommen, aber als Buch ist das insgesamt ungeniessbar. Umso mehr, als der Autor
- es ständig für geboten hält, Leserinnen und Leser mit Floskeln wie «zwinker, zwinker» vermeintlich subtil sanft, aber in Wirklichkeit mit dem Holzhammer darauf vorzubereiten, dass jetzt etwas angeblich Lustiges folgt (und sie dabei gleichzeitig noch zu beleidigen, weil er ihnen nicht zumutet, dies selbst zu bemerken…),
- und sprachlich mit offenbar neudeutschem Humor keine Gelegenheit verpasst, Wörter wie ‚verpissen’, ‚saufen’ oder ‚Sau’ einzusetzen.
Der halbwegs Internet-kundige Leser erfährt nichts Neues, wird allenfalls durch die im Buch überstrapazierten gängigen Clichés des Internet-Missbrauchs bestätigt, ermüdet und gelangweilt. Am Schluss kommt er sich ziemlich verarscht vor, denn das Buch ist wohl nichts Anderes als eine wiedergekäute, um nicht zu sagen ausgekotzte Anthologie von abgegriffenen Kabarett- oder Comedy-Nummern. Ausser Spesen nichts gewesen!