Der Autor, 78-jährig, vormals Chef der AEG, Vorstandsmitglied bei Daimler Benz, Chef der Deutschen Bahn, Besitzer einer deutschen KMU, die auf dem Weltmarkt der Zulieferer wichtiger Fertigungskomponenten für die Automobilindustrie tätig ist, etc., hat Mühe mit dem Älterwerden, insbesondere aber mit dem aufgrund der Aufgabe seiner Erwerbstätigkeit verbundenen Verlust an Ansehen, Macht und öffentlicher Aufmerksamkeit.
Er versucht in einem fiktiven Gespräch mit Cato dem Älteren (das im Haus von Dürr in Sils Maria stattfindet), die Grundfragen des Älterwerdens, des Alters, des Sterbens und des Todes zu ordnen und zu klären.
Die Lektüre ist – obwohl stellenweise mehr die Weisheit und das Profilierungsbedürfnis des Herrn Dürr im Vordergrund stehen als die Philosophie Catos – anregend, amüsant und wohltuend. Das Buch eignet sich hervorragend auch als Nachttisch-Lektüre; es ist in zahlreiche kurze Kapitel unterteilt und kann sehr gut häppchenweise aufgenommen werden.
Besonders fällt jedoch auf, dass fast alle Kernpunkte der modernen Gerontologie und Gerontopsychologie schon den alten Römern bestens bekannt waren; es gibt nichts Neues unter der Sonne.Eine schöne Erkenntnis (von Epikur) wird gratis mitgeliefert: «Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.»