
Gut geschrieben, wenn auch manchmal etwas langfädig und fast langweilig.
Die Geschichte beginnt vor dem Hintergrund der – gehobenen – englischen Gesellschaft der Dreissigerjahre des 20. Jahrhunderts; am Anfang steht der erfundene Vorwurf, ein ehrenwerter und vielversprechender junger Mann habe ein Mädchen vergewaltigt. Er wird dafür verurteilt und natürlich aus der Gesellschaft ausgeschlossen. Die ‚Heldin‘, ein ebenfalls junges Mädchen, die treibende Kraft hinter dem falschen Vergewaltigungsvorwurf war, verbringt den Rest ihres Lebens mit ‚atonement‘ (also Sühne, Busse, Wiedergutmachung, Abbitte). Dieser Sühneprozess ist der rote Faden des Buchs, wobei abwechselnd immer wieder die Perspektive der Täterin beziehungsweise ihres Opfers eingenommen wird.
Dabei wird etwas viel psychologisiert – aber die Geschichte rührt und berührt.
PS im Nachhinein:
Der Roman wurde verfilmt und hatte als Film sehr grossen Erfolg (2007; Regie Joe Wright, Drehbuch Christopher Hampton).
Für mich ist diese Verfilmung ein seltenes Beispiel dafür, dass gelegentlich eine Verfilmung besser wird als der zugrundeliegende Roman.