
Schneider beschreibt in 50 kurzen, packend geschriebenen essayistischen Kapiteln die Biographie des Menschengeschlechts – der Spezies Mensch.
Die ersten 30 Essays befassen sich mit der biologischen Evolution des Menschen, mit der Unterwerfung der Natur durch den Menschen, der Unterwerfung der Menschheit durch die Europäer (Kolonialisierung, Sklaverei) und der Herrschaft der Menschen über den Planeten.
Die restlichen 20 Essays konzentrieren sich auf die Ausbeutung des Planeten und vermitteln einen Ausblick auf die mutmassliche Entwicklung (Ausbeutung und Übernutzung).
Die Horrorszenarien (fortschreitendes Bevölkerungswachstum, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Kampf um Nahrungsmittel und Wasser, etc.) kontrastieren etwas schwächlich mit den empfohlenen Rezepten: Verschwendung reduzieren, Bescheidenheit, Mass halten.
Die Quintessenz Schneiders ist: Der Mensch richtet vielleicht die Menschheit zugrunde, nicht aber den Planeten Erde – der kann viel mehr als den Menschen aushalten und hat das in der Geschichte (schon lange, bevor es überhaupt Menschen gab) mehrmals bewiesen.
Schneider scheut nicht davor zurück, die Hauptlast an der Übernutzung sowie an den eher düsteren Zukunftsperspektiven dem Aggregat der Bedürfnisse, Wünsche, Süchte und Ansprüche der Summe aller Menschen und deren Natur zuzuordnen. Jedenfalls kommt er ohne die typischen Bösewichte der Gutmenschen aus: Industrie, Kapitalismus, Freiheit, oder politische und religiöse Herrschaftssysteme. Er verzichtet sowohl in seiner Analyse als auch in seinen Empfehlungen weitgehend auf schreckliche Vereinfachungen.
Insgesamt vermittelt Schneider einen breiten, knappen und gut verständlichen – allerdings europazentrischen – Überblick über unsere Geschichte und die mutmassliche Fortsetzung.Das Buch eignet sich sehr gut auch für jüngere Menschen, die kurz und knapp erfahren oder rekapitulieren wollen, woher die Menschheit kommt und wohin sie ‚driften’ könnte.