Früher war arm, wer nicht genug zu essen hatte; heute ist arm, wer es sich nicht leisten kann, einen Flachgrossbildschirm an die Wand zu hängen.
Gemäss gängiger Auffassung ist arm, wer sich Dinge nicht leisten kann, die für die Mehrheit der Gesellschaft selbstverständlich sind, und deswegen sozial ausgegrenzt ist. Gemäss UNO sind das die untersten 10% der Einkommenspyramide.
Anders gesagt, wer mehr will, als er sich leisten kann, ist arm – arm an Bescheidenheit, Selbstkontrolle, Ehrgeiz und Leistungsbereitschaft.
Wer das nicht so sieht, ist auch arm – an Solidarität und Mitgefühl.Wer das so sieht, ist auch arm – an Realitätssinn und Vernunft.
Die Gesellschaft wäre gut beraten, mehr zur Bekämpfung der Armut an Vernunft zu tun als zur Bekämpfung der Armut an materiellem Besitz.