Das ist nicht etwa eine Verteidigung der Banker, sondern eine ironisch-sarkastische Annäherung an die Anhänger der Verschwörungstheorie, die Welt werde heimlich von der Weltfinanz beherrscht.
Antibankismus: Die Banker haben die Rolle der Juden übernommen, sowohl im engeren Sinn als diejenigen, die das verachtenswerte Geschäft mit dem Geld betreiben, als auch im übertragenen Sinn, indem sie als (materiell) erfolgreichste Berufsgruppe – ausser Sportlern und U-Musikern – unseren Neid redlich verdienen.
Früher waren es die Juden, die jüdische Weltfinanz; jetzt ist es nur noch die Weltfinanz (die, wenn auch unausgesprochen, natürlich heimlich nach wie vor von den Juden beherrscht wird), welche die Welt aussaugt. Das liegt insofern nahe, als die jüdische Weltfinanz dafür geächtet wurde, dass sie das im Verständnis der Religion unanständige Geschäft mit der Ware Geld betrieb, betreiben musste, da Juden ja von allen «ehrbaren» Gewerben ausgeschlossen waren.
Die Ächtung des Finanzgeschäfts und derer, die es betreiben, ist eine eminent christliche Pflicht; schliesslich hatte ja schon Jesus die Geldwechsler aus dem Tempel vertrieben.
Die Banker – vormals Banquiers – nehmen heute die Rolle der Juden ein, wenn es darum geht, einen Sündenbock für die ungleiche Verteilung materieller Güter zu übernehmen; sie profitieren allerdings davon, dass Pogrome und Gasöfen nicht mehr in Mode sind.Antisemitismus ist rassistisch und deswegen strafbar, je nach Gesetzeslage mindestens politisch inkorrekt. Antibankismus ist hingegen in Ordnung, ist für alle Gutmenschen Pflicht.