
In von Anderegg gewohnt rasanter Art entwickelt sich die Handlung von «Blockade» über zahlreiche Schauplätze, von Ostberlin zu DDR-Zeiten, über London, das heutige Berlin, Südengland, Rom, Avignon, Holland, die Midlands bis hin zu Shenzhen. Der technische rote Faden ist die Blockchain-Technologie, die von Anderegg durchaus Laien-tauglich verständlich erklärt wird, beziehungsweise eine innovative kommerzielle Blockchain-Anwendung, welche das gesamte Geschäft der Handelsfinanzierung revolutionieren wird. Der kriminalistische Kern des Romans dreht sich um einen verloren geglaubten Blockchain-Schlüssel, der von den ‚Bösen‘ gesucht wird, um eine Riesensumme zu ergaunern, und von den ‚Guten‘, um die erste praktische Anwendung der Technik vor dem Untergang zu retten, d.h. um den Verlust der besagten Riesensumme zu vermeiden.
Die Bösen schrecken vor keinem Mord und Totschlag zurück, die Guten sind bei ihrer Suche nach dem Blockchain-Schlüssel auf Altphilologen und Historiker angewiesen. Die Handlung wird überlagert von der für die katholische Kirche bedrohlichen Gefahr, dass das Fundament der Kirche durch ein Papyrus-Dokument aus den ersten nachchristlichen Jahrhunderten auf dem Spiel steht. Für Salz und Pfeffer ist also gesorgt – der über 500-seitige Roman ist ‚unputdownable‘.