Gefährliche Illusionen – Denkt! Für die Vernunft in unvernünftigen Zeiten

Gefährliche Illusionen – Denkt! Für die Vernunft in unvernünftigen Zeiten
Vitaly Malkin, 2018-26

Der Anstoss zum Kauf und zur Lektüre dieses Buchs kam von Milosz Matuschek, einem meiner Lieblingskolumnisten in der NZZ, in seiner Seitenblick-Kolumne «Wann schaffen wir eigentlich einmal Religionen ab?» (2. Oktober 2018).

Die Kolumne hätte genügt; das über 460 Seiten lange Pamphlet von Malik ist zwar eine schöne Fleissarbeit; er hat unzählige Quellen aus der europäischen Zivilisationsgeschichte zusammengetragen, um seine These, dass die Vernunft über dem Aberglauben (≈Religion) steht und nachdrücklich verteidigt werden sollte, zu begründen.

Das ist ermüdend – ich habe die Lektüre nach 75 Seiten beendet. Denn die These ist für mich so einleuchtend und selbstevident, dass das Buch wie eine Illustration der Metapher vom ‚Muni im Chreeshuufe‘ wirkt; wobei der ‚Muni‘ nicht nur mit grossem Anlauf gegen einen Haufen trockener Äste anstürmt, sondern dies wie besessen unermüdlich (wie Sisyphos) und wiederholt. Er trägt sogar die Äste, die er zunächst weit herumgewirbelt hat, selbst wieder zusammen, um beim nächsten Ansturm wieder einen schönen ‘Chreeshaufen’ vor sich zu haben.

Ausserdem ist das Buch schlecht übersetzt und schlampig editiert. Ich befürchte, dass Malik seinem berechtigten Anliegen einen schlechten Dienst erweist.

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