
Peter Høeg hat eine Geschichte geschrieben, die einen in ihrer ganzen Länge von fast 400 Seiten kaum einmal loslässt.
Susan ist eine 43-jährige Dänin, verheiratet/inTrennung, zwei 16-jährige Kinder (Zwillinge), hochdekorierte Physikerin, die mit ihrer Familie in ein Gewirr von politischen Machtspielen und -intrigen gerät, die teilweise völlig realistisch daherkommen, teilweise fantasievoll so surreal und irreal sind, dass man – vom Autor dazu ‚massiert‘ – bereit ist, sie unwillkürlich auch für bare Münze zu nehmen.
Høeg verwebt in seinem Roman praktisch alle naturwissenschaftlichen Themen (wie etwa Quantenphysik), in denen dänische Nobelpreisträger sich ausgezeichnet haben, mit übersinnlichen Kräften und Phänomenen, sowie mit gesellschaftlichen Strömungen und Befindlichkeiten, auf so überzeugende und sinnlich unter die Haut gehende Weise, dass einem nur noch Hören und Sehen vergehen kann.
Das ‚icing on the cake‘ ist Høegs trockener skandinavischer Humor, der den ganzen Roman durchzieht und auch die grässlichsten Passagen, Morde und weiteren Missetaten nicht nur erträglich, sondern geniessbar macht.
Fazit: ein ganz grosser Genuss.
PS:Peter Høeg ist der Autor von «Fräulein Smillas Gespür für Schnee»