VERNICHTEN!

VERNICHTEN!
Hansjörg Anderegg, 2016-03

Ich habe VERNICHTEN! am Anfang meines Spitalaufenthalts vom 15. – 22. Januar 2016 buchstäblich in einem Zug gelesen und bin begeistert. Der Plot thematisiert zwar ein kotzgruuuuusiges Thema, ist aber so spannend um die diversen Schauplätze ‚gewickelt‘, dass das Buch im Wortsinn ‚unputdownable‘ ist. 

Der Subplot, nämlich die Themen Datensicherheit, Verschlüsselung, Katastrophensicherung, ist zwangsläufig technisch schwierig, aber es ist meinem Freund Hansjörg Anderegg meines Erachtens sehr gut gelungen, die ‚technicalities‘ so zu behandeln, dass sie dem Sachverständigen einleuchten und gleichzeitig den Laien nicht abschrecken. 

Besonders hat mich gefreut, im Buch auch «Wir schaffen das!» anzutreffen; aus meiner Sicht wäre dieses Mantra viel besser geeignet gewesen, zum Unwort des Jahres 2015 gewählt zu werden als die offizielle Entscheidung für ‚Gutmensch‘. 

Ich gratuliere dem Autor herzlich zum sehr gelungenen Opus 15. Es hat mir sehr geholfen, den ersten Spitaltag bestens zu überstehen. Damit will ich nicht etwa sagen, dass das Opus speziell eine Krankenlektüre wäre, im Gegenteil, es ist einfach ein sehr geeignetes ‚Antibiotikum‘ gegen ein Zuviel an freier Zeit, weil die Lektüre umso genussvoller ist, wenn sie verdichtet, d.h. in kurzer Zeit genossen werden kann.

Die Schlusspointe gefällt mir besonders gut: nämlich dass die Datei, die im Zentrum des ganzen Romans steht, um deren Zerstörung es den Bösewichten geht, beziehungsweise um deren Rettung Chris & Co. kämpfen, am Schluss, nachdem sogar der Katastrophenbackup verkohlt und geschmolzen ist, ausgerechnet in der Form eines DNA-‚Nanodots’ überlebt. Das ist, nachdem alle Hoffnungen auf die Rettung der Datei zerstört oder die letzte physische Kopie im verbrecherisch angelegten Brand des Hauses der vermeintlichen Retterin geschmolzen sind, eine ganz tolle und überraschende Lösung!

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